„Hunde sind die idealen Co-Trainer“

MeinBezirk.at/Salzburg-Stadt – BezirksBlätter, Anna-Katharina Wintersteller, 14. Februar 2023

Salzburger Jungunternehmerin „Hunde sind die idealen Co-Trainer“

Der große Charlie und die kleine Lotte mit kurzem schwarzen Haar und brauner Schnauze sind keine gewöhnlichen Hunde: Als „Co-Trainer“ helfen sie mit ihrer Besitzerin Tanja Gratzer bei „Persönlichkeitsentwicklung mit Hund“ anderen Menschen, ihre Persönlichkeit zu stärken.

SALZBURG. Die Salzburgerin Tanja Gratzer hat sich mit „Persönlichkeitsentwicklung mit Hund“ selbständig gemacht. Das Konzept zusammengefasst: Mit dem besten Freund des Menschen zu einer ausgeglicheneren Persönlichkeit werden.

„Weiterbildungsjunkie“

„Persönlichkeit ist das einzige, was dir niemand nehmen kann“, war sich Gratzer von früh auf sicher und so hat der selbsternannte „Weiterbildungsjunkie“ viel Zeit in die Persönlichkeitsentwicklung investiert. Mentaltrainerin, Hypnosecoach, Fitnesstrainerin – das sind nur ein paar der vielen Ausbildungen, die Gratzer neben ihren Jobs in der Medienbranche absolviert hat. Irgendwann folgte auch die Therapiehundeausbildung mit Hund Charlie.

Die Themen Hund und Persönlichkeitsentwicklung zu verbinden, lag früher oder später auf der Hand. Kurz vor ihrem vierzigsten Geburstag folgte dann der Schritt in die Selbstständigkeit: „Ich hab‘ mir letztes Jahr gedacht: Wenn nicht jetzt, wann dann? Und hab‘ alles dafür getan, dass ich mit der Selbstständigkeit ins neue Jahr starte“, so die Salzburgerin.

Kommunikationsprofi Hund

Warum sich gerade Hunde dafür eignen, die eigene Persönlichkeit zum Positiven zu entwickeln? Der Hund spiegle das eigene Verhalten und zeige so auch, wie wir auf das menschliche Gegenüber wirken. Denn „Hunde sind die idealen Co-Trainer. Sie sind Meister der nonverbalen Kommunikation“, ist sich Gratzer sicher.

Aus diesem Grund arbeitet Gratzer in ihren Stunden auch viel mit Mimik und Gestik, Haltung, Bewegung, aber auch der Stimmlage. Auf eine selbstbewusste Körperhaltung reagiere der Hund ebenso wie der Mensch anders als auf unsicheres Verhalten. „Bei den Übungen bekomme ich in Sekundenschnelle Feedback vom Hund“, so Gratzer.

Wie „wertfreie Menschen“

Je nach Anliegen der Kunden werden individuell Übungen mit und ohne Hund zusammengestellt. Schrittweise kommen Gratzers Therapiebegleithunde Charlie und Lotte oder die eigenen Hunde zum Einsatz. Das Besondere an der Arbeit mit Hunden – sie urteilen nicht. „Wenn ich einen Hund schimpfe, schaut er dich trotzdem im selben Moment mit einem Blick an, der aussagt: Ich hab‘ dich lieb“, sagt Gratzer.

Gerade weil der Hund „einer der wichtigsten Partner des Menschen“ und tagtäglicher Begleiter sei, eigne er sich so gut als Persönlichkeitstrainer. Im Vergleich zu anderen Tieren sei der Hund 24 Stunden an der Seite des Menschen. „Ich finde ja pferdegestütztes Training auch spannend. Ich habe aber nicht dauernd ein Pferd bei mir“, so Gratzer.

„Ich bin keine Therapeutin“

Eine genaue Zielgruppe ihrer Kundschaft lasse sich noch nicht definieren. Vom Geschäftsführer bis zur Jugendlichen mit Prüfungsangst sei bis jetzt alles dabei gewesen. Auch die Themen, mit denen die Menschen zu ihr kommen, seien ganz unterschiedlich. Während eine Familie lernen möchte, wie sie so entspannt wie möglich mit Hund und Kinderwagen spazieren gehen können, versucht eine andere Kundin im Training herauszufinden, warum sie in Beziehungen immer die falschen Menschen anzieht.

„Vertrauen, Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit sind für mich das Um und Auf.“
-Tanja Gratzer

Genaue Ziele werden im Vorhinein nicht definiert; wie lange die Menschen zur ihr kommen, richte sich individuell nach dem Menschen. Hier vertraue sie auf die Einschätzung ihrer Kundschaft. „Du hast es immer selbst in der Hand. Ich habe das Vertrauen, zu sagen, ich geb‘ dir nur das, was du brauchst“, so Gratzer. Wenn es um therapeutische Themen und psychische Erkrankungen gehe, sei man bei Gratzer nicht richtig. „Ich bin keine Therapeutin. Da gibt es eine ganz klare Abgrenzung“, sagt sie bestimmt.

Selbstständigkeit trotz Krisen

Aufgrund der aktuellen Teuerungen einen Rückzieher in Sachen Selbstständigkeit zu machen, war für Gratzer keine Option: „Natürlich ist es mutig, aber wir stellen uns immer 10.000 Horrorszenarien vor und was tritt wirklich ein?“ Im schlimmsten Fall müsse man wieder in ein Angestelltenverhältnis zurückgehen, wenn es nicht funktioniere. „Ich bin halt immer der Meinung: Für das Unglücklichsein ist das Leben zu kurz. Geht die eine Tür zu, gehen zehn andere auf“, so die Jungunternehmerin. Bis jetzt gibt es für Gratzer keinen Grund zur Sorge. „Es schaut wirtschaftlich sehr gut aus, es ist besser als in der Planung gedacht“, freut sich die Salzburgerin.

Quelle: MeinBezirk/Stadt Salzburg – 14.02.2023

Lotte & Charly freuen sich auf dich!

Die Co-Trainer mit der freundlichen Schnauze